Ernährung bei Tuberkulose

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Wie bei vielen Krankheiten wird auch im Zusammenhang mit Tuberkulose angenommen, dass die Ernährung Einfluss auf die Entwicklung des Krankheitsverlaufes hat. Wir beschäftigen uns in diesem Artikel mit den Themen Prophylaxe und der Bedeutung von rechtzeitigem, kontinuierlichem Entgegenwirken durch bestimmte Lebensmittel auf den Gesundheitszustand. Dabei haben wir uns vor allem die Wirkung von Kamelmilch genauer angesehen.

Was ist Tuberkulose?

Tuberkulose, auch TB, TBC, Morbus Koch oder Schwindsucht genannt, zählt zu den häufigsten Infektionserkrankungen der Welt. Dabei handelt es sich um eine Bakterielle Infektion durch das Mykobakterium tuberculosis complex. Von der Lunge aus kann die Erkrankung über die Lymph- oder Blutbahn ins System ausstrahlen und dadurch auch den gesamten Körper betreffen (= extrapulmonale Tuberkulosen). Betroffene haben mit Symptomen wie Husten, Fieber oder Gewichtsverlust zu kämpfen.
Ernährung bei Tuberkulose

Tuberkulose verstehen - mögliche Infektionswege

Die Tröpfchenübertragung
Die häufigste Übertragung geschieht durch Tröpfchen. Erkrankte mit „offener Tuberkulose“ (d.h. die Infektion ist nicht verkapselt) scheiden die Erreger vor allem beim Niesen und Husten aus. Über die Einatmung geraten sie in die Lunge anderer Personen. Die Folge kann eine unspezifische Entzündung der Lunge sein. Das Immunsystem versucht die Erreger vom umliegenden Gewebe abzukapseln. Gelingt dies, spricht man von einer „latenten Tuberkulose“. Bei nicht erfolgreicher Verkapselung kommt es zur o. g. „offenen Tuberkulose“, die Person ist tatsächlich auch ansteckend.

Übertragung über den Magen-Darm-Trakt
Die Bakterien können auch über den Verdauungstrakt in den Körper gelangen. Zum Beispiel kann das Mycobacterium bovis (Verursacher der Rindertuberkulose) sowohl durch (Rohmilch-)Verzehr erkrankter Rinder als auch durch den direkten Kontakt mit erkrankten Tieren auf den Menschen übergehen. Laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH = AGES ist Österreich seit 1999 anerkannt frei von Rindertuberkulose.

Übertragung bei offenen Wunden
Das größte Organ des Menschen – die Haut – ist ebenso ein „Einfallstor“ für Tuberkulose Erreger. Diese können bei Hautverletzungen direkt in den Organismus gelangen.

Primäre und latente Tuberkulose

Kann – röntgenbasiert in der Lunge ein kleiner Entzündungsherd unter Beteiligung/Anschwellen der angrenzenden Lymphknoten nachgewiesen werden, spricht man von einer „primären Tuberkulose“. Dieses Geschehen entwickelt sich langsam und verursacht in vielen Fällen keinerlei Beschwerden oder nur sehr schlecht zuordenbare Symptome. Tritt nach einer Infektion mit TBC Erregern eine anhaltende Immunantwort auf, spricht von einer „latenten Tuberkulose“, d. h. es gibt einen positiven Antikörpertest, jedoch keinen radiologischen oder bakteriologischen Nachweis.

Die Behandlung von Tuberkulose

Grundsätzlich erfolgt die Behandlung einer aktiven TBC über die Kombination bewährter Antibiotika, genannt Antituberkulotika. Im speziellen Fällen werden Entzündungen auch zusätzlich durch Kortikosteroide (Cortison) abgebremst. Die Therapie dauert standardmäßig 6 Monate und wird bei Komplikationen ausgedehnt. Die Wichtigkeit einer adäquaten und rechtzeitigen Behandlung muss ausdrücklich betont werden, denn Tuberkulose ist dann meist heilbar. Hat der Patient ein geschwächtes Abwehrsystem erschwert sich die Behandlung und der Therapieerfolg.

Die Zusammenarbeit zwischen medizinischem System und betroffenen Personen hat bei Verdacht auf Tuberkulose höchste Priorität!

Mit einem starken Immunsytem gegen Tuberkulose wappnen

Ein in Österreich zugelassener Tuberkulose-Impfstoff (BCG-Impfstoff) steht derzeit nicht zur Verfügung und wird aufgrund der hohen Nebenwirkungen und anderer Faktoren nicht empfohlen. Daher setzen viele Ärzte auf die Stärkung des Immunsystems durch einen gesunden Lebensstil (Sport, Ernährung, Stresslevel senken). Besonders dann, wenn Betroffene unterernährt sind, trägt eine ausgewogene Ernährung wesentlich zur Stärkung des Immunsystems bei.

Ein gut funktionierendes Immunsystem hält die Erreger in Schach, und es besteht ein Infekt, jedoch kein Krankheitshinweis. Die Erreger können jedoch bei Vorliegen eines schwachen Immunsystems – etwa durch Krankheit, Unterernährung oder therapiebedingt (z. B. bei Autoimmunerkrankungen) – irgendwann aktiv werden.

Hier wird deutlich, wieviel Bedeutung einem unterstützenden Lebensstil zukommt. Eine ausgewogene Ernährung bei Tuberkulose kann neben Bewegung und Sport (Vorbeugung Muskelverlust, Aktivierung des Stoffwechsels), Stressmanagement und Achtsamkeit den Verlauf bei Tuberkulose positiv beeinflussen.

Die Rolle der Ernährung bei Tuberkulose

Über die Ernährung müssen genügend „Makronährstoffe“ – Proteine, Fette, Kohlenhydrate – ebenso wie Mikronährstoffe – sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine und Mineralstoffe – aufgenommen werden. Das funktioniert über einen Speiseplan, bei dem pflanzliche Lebensmittel und naturbelassene Zubereitungsarten (wenig Zusatzstoffe und Verarbeitungsschritte) die Basis bilden.

Mittels einem Screening kann ein dennoch vorliegender Mangel festgestellt und durch entsprechende Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen werden. Besonders unkonventionelle Lebensmittel – wie die Kamelmilch – können möglicherweise einen Beitrag zu einer gesunden, immunstärkenden Ernährung leisten.

Was sagt die Forschung?

Wie sich die Ernährung bei Tuberkulose – speziell das Lebensmittel Kamelmilch – auf den Krankheitsverlauf bei Tuberkulosepatienten auswirkt, hat das ISRAEL JOURNAL OF VETERINARY MEDICINE in der Studie „Therapeutischer Wert von Kamelmilch als Nahrungsergänzung für Tuberkulose-Patienten mit multipler Arzneimittelresistenz* (= MDR)“ untersucht. Die Forscher kommen zu folgendem Schluss:

*Bedeutet, dass die Erreger gegen die Wirkung von Arzneimitteln unempfindlich sind bzw. die Arzneimittel ihre Wirkung komplett verfehlen.

Außerdem beobachteten die Forscher die Hemmung pathogener, dh. krankheitsverursachender Bakterien durch Kamelmilch. So zeigten jene Patienten, denen keine Kamelmilch verabreicht wurde, eine anhaltende Husten- und Atemnot, während Patienten, die Kamelmilch erhalten haben, keine klinischen Anzeichen zeigten. Das Ergebnis der Studie zeigte auch, dass die Verabreichung von Kamelmilch in einem Zusammenhang mit der Appetitzunahme und der Zunahme des Körpergewichts stehen kann.

Resümee - ein kurzer Überblick

  • Einerseits ist die rechtzeitige und adäquate medizinische Therapie, andererseits die Eigenverantwortung der Infizierten und ihr Umgang mit der Krankheit bestimmend für den weiteren Verlauf.
  • Besonders von Bedeutung sind daher neben der medizinischen Versorgung eine bewusste Lebensführung, für die die Ernährung eine tragende Rolle spielt.
  • Kamelmilch wird lt. den Forschungsergebnissen eine positive Wirkung auf das Immunsystem zuerkannt. Als integraler Bestandteil der Ernährung kann sie in Kombination mit anderen Lebensmitteln wertvolle Inhaltsstoffe liefern, die einen Ausbruch bei latenter Form verhindern und dem Gewichtsverlust entgegenwirken.

Weitere Quellen:

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